1915 schlossen sich in Berlin schon seit Jahren bestehende Hausfrauenvereine zusammen. Für den DHB Netzwerk Haushalt, wie der Verband sich seit 2009 nennt, Anlass Mitglieder und Gäste zur 100 Jahrfeier in die Bundeshauptstadt einzuladen.
36 Mitglieder des DHB Netzwerk Haushalt Minden folgten der Einladung und nahmen am Festakt teil.
Prof. Dr. Maria Böhmer und die ehemalige Staatssekretärin Karin Wiedemann erinnerten in ihren Festreden daran, dass der Verband als Teil der Frauenbewegung auf allen politischen Ebenen in Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Akzente gesetzt hat.
Er setzte sich ein für die privatrechtliche Gleichstellung der Frau, für ihre Selbständigkeit im öffentlichen Leben, z.B. für das passive und aktive Wahlrecht.
Der Verband hat seinen Anteil daran, dass die Gleichheit von Mann und Frau im Grundgesetz festgeschrieben ist.
Nach wie vor arbeitet er als Berufsverband der Haushaltsführenden für die Vermittlung hauswirtschaftlicher Bildung und die soziale Absicherung im Haushalt Beschäftigter.
Besonderes Anliegen ist ihm die gesellschaftlicher Aufwertung der Arbeit in Haushalt und Familie, wobei es ihm auch um die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familienarbeit geht.
Klaus Müller, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen würdigte die Rolle des DHBs bei der Etablierung der Verbraucherarbeit und als Gründungsmitglied der Verbraucherzentralen. Der Verband ist ihm auch weiterhin ein wichtiger Partner „damit sich Verbraucherpolitik an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht umgekehrt“.
Mit ihren Beiträgen gaben die jungen Musiker der Gruppe Blooming Roots der Feier die würdige musikalische Umrahmung.
Der Festtag ging mit dem Besuch einer wunderbaren Aufführung der Verdioper Nabucco in der Deutschen Oper zu Ende.
Den nächsten Tag nutzten die Mindenerinnen und Mindener um Berlin entweder bei einer Stadtrundfahrt oder auf eigene Faust noch besser kennen zu lernen.
Abends trafen sich alle wieder zur abendlichen Brückenfahrt, die über Spree und Landwehrkanal führte. Bei herrlichem Wetter genossen sie das Menu und die Ausblicke, die sich boten. An den Ufern saßen Berliner und Besucher in Restaurants, Cafés und Strandbars oder lagerten nur an den Böschungen, vertieften den Eindruck von Berlin als lebendige junge Stadt.
Am nächsten Tag ging es über Potsdam wieder nach Minden. Eine engagierte Stadtführerin zeigte die alte Residenzstadt, gab Einblicke in die wechselvolle Geschichte. Die Mindener sahen das Viertel nahe der Glinicker Brücke, in dem Mitarbeiter des KGB zu Zeiten der DDR abgeschottet lebten und bewunderten die russische Kolonie Alexandrowka am Nordrand der Stadt, die nichts mit den russischen Besatzern der Nachkriegszeit zu tun hat. Friedrich Wilhelm III. ließ sie für russische Sänger im russischen Stil erbauen. Die Berliner Vorstadt mit ihren alten aufwendig restaurierten Villen ist heute ein beliebtes Wohngebiet für Gutsituierte. Im renovierten Holländischen Viertel , wo Gaststätten und kleine Läden zu einem Besuch einladen, wurde die Mittagspause eingelegt. Nach einem Besuch im Filmpark Babelsberg ging es heimwärts.