Gutgelaunt starteten 40 Damen und Herren am 24.11.2016 mit dem Bus zu einem Besuch des Koptisch-Orthodoxen Klosters in Brenkhausen.
Dort angekommen wurde uns vom Leiter des Klosters, Bischof Amba Damian, ein überaus freundlicher Empfang bereitet.In eine Kapelle geführt, begann Bischof Damian mit seinen Ausführungen über das Kloster, die Kopten und die Koptische Kirche.
Das Kloster wurde 1246 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und 1601 in ein Benedektinerinnenkloster umgewandelt. Aus der gotischen Zeit sind noch der Ostflügel und ein Teil des Kreuzgangs erhalten, die anderen Flügel sind barocken Ursprungs. Im 19. Jahrhundert stand das Kloster viele Jahre leer, bevor es 1993 von der Koptischen Kirche für 1,00 DM, mit der Auflage zur Restaurierung, erworben wurde.Unter der Leitung von Bischof Anba Damian wird es seitdem mit alter Handwerkskunst und nach den Standards der Denkmalbehörde saniert und renoviert. Das Kloster hat sich seitdem zu einem beliebten Ausflugsziel und zu einer ökumenischen Begegnungsstätte entwickelt.
Die Koptische Kirche ist eine der ältesten Kirchen der Welt und führt ihre Entstehung auf den Heiligen Markus zurück. Das Wort Kopte bedeutet schlicht Ägypter und bezeichnet heute die christlichen Einwohner Ägyptens. Die Koptische Kirche ist auch als Märtyrerkirche bekannt. Heute leben ca. 12000 Kopten in Deutschland, die auf zahlreiche Gemeinden in allen größeren Städten verteilt sind. Oberster Repräsentant der Koptischen Kirche in Deutschland und Diözesanbischof für Norddeutschland ist Bischof Anba Damian.
Das Kloster Brenkhausen hat eine besondere Beziehung zu Minden. Nachdem im Mindener Dom das Chorgestühl erneuert wurde, hat man zur großen Freude der Kopten die ausrangierten Bänke und Polster für die Kapelle verwenden können.
Besonders stolz ist man auf die umfangreiche Sammlung alter Bibeln die der damalige Küster des Doms, Josef Jostwerner, dem Kloster überlassen hat. Sie besteht aus mehr als 1000 Bibeln in ca, 100 verschiedenen Sprachen.
Nachdem wir miteinander gebetet und gesungen haben wurden wir in einen großen Speisesaal geführt und dort mit einem köstlichen Mittagessen bewirtet. Nach dem Mittagessen übernahm der Holzkünstler G. Schmidt-Rieding unsere Führung und präsentierte uns im Kreuzgang des Klosters seine Holzskulpturenausstellung, die er dem Kloster vermacht hat. Alle Skulpturen haben einen biblischen Ursprung. Weil wir Mindener sind ,hat er ausnahmsweise für uns zwei Türen geöffnet und uns die Bibeln des Mindener Küsters gezeigt.Ein Teil ist schon restauriert und befindet sich in Glasvitrinen. In dem einen Raum, den wir nicht betreten durften, sahen wir auf großen Holztischen eine enorme Anzahl der Bibeln, die noch restauriert werden müssen. Abschließend wurden wir mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Wir waren alle sehr beeindruckt vom Kloster Brenkhausen und von der herzlichen Gastfreundschaft.
Zum Abschluß machte unser Bus Halt in Höxter. Dort bummelten wir über den Weihnachtsmarkt und ich bin sicher, es wurden auch ein oder zwei Glühwein getrunken.